Die Zeit rückt näher und es ist notwendig, dass das Thema der Wickelauflage/ Wickelkommode auch endlich angegangen wird. Nach dem Besuch einiger Möbelhäuser wurde mir klar, dass ich da nicht fündig werden würde. Was waren die Ausschlusskriterien:
- Das Möbelstück muss preislich attraktiv sein (was auch immer das heissen mag)
- ich wollte ein Möbelstück haben, was wir nach der Benutzung (im Sinne von, dass das Kind nicht mehr gewickelt werden muss) wieder sinnvoll verwenden können
- es sollte zum Teil aus echtem Holz sein
- wir brauchen Stauraum 🙂
Nach langer Suche entschied ich mich für einen Selbstbau, da ich nicht gewillt war, auf einen meiner Anforderungen zu verzichten. Ich kam zum Schluß, dass ich als Grundlage 2 Ikea Regale nehme. Ich wählte das Modell Expedit ( oder wie auch immer die aktuellen Modelle heißen), diese bieten viel Stauraum für wenig Geld. Mittels doppelseitigem Klebeband wurde diese quasi zu einem Würfel verbunden.
Die Filzgleiter sorgen dafür, dass der Boden nicht zerkrazt wird.
Die Wickelauflage besteht aus Kiefernholzplatten aus dem Baumarkt. Rein zufällig waren diese auch noch im Angebot. Wenn ich mich recht erinnere, kaufte ich 2 Platten mit der Größe 60x80cm. Die Stärke per Platte beträgt 18mm. Beide Platten wurden nun auf das Maß zurecht gesägt, so dass sie schön deckend auf den Expedits sein können. Die Größe beträgt 78cmx39cm. Hierfür habe ich eine Handkreissäge verwendet, eine Tischkreissäge sorgt hier für bessere Ergebnisse. Leider konnte ich keine verwenden, da der Motor dieser defekt war. Mittels Dübel und Holzleim werden beide Grundplatten bündig und formfest verleimt.
Aus dem restlichen Material fertigte ich die Wände. Die Höhe Beträgt etwa 11,5cm. Zur Abrundung der vorderen „Ecken“ musste ich nach etwas Rundem suchen. Üblicherweise nehme ich für solche Sachen einen Zirkel, nur gibt es den bei mir nicht. Typischerweise sind hier Reststücke von Rohren, Bechern und eine CD/DVD hilfreich. Die Rundung wurde mit Hilfe einer Stichsäge erzeugt. Alle störenden Kanten wurden dann per Oberfräse gerundet, so dass man ein besseres haptisches Gefühl hat.
Nachdem der Grundkorpus nun in Einzelteilen vorhanden ist, musste geschliffen und geölt werden. Diesen Vorgang habe ich 3 mal wiederholen müssen, da sich die Holzfasern immer wieder aufgestellt haben, und die Oberfläche somit rau war. Zum Schleifen verwendete ich einen Dreieckschleifer mit Anfänglich 120er Körnung um störende Übergange zu entfernen, anschließen wurde mit 240er Körnung die Oberfläche glatt geschliffen.
Zur Veredelung der Oberfläche habe ich Öl aus dem Küchenbereich verwendet. Wenn es für Lebensmittelkontakt zertifiziert ist, dann sollte das auch für diesen Anwendungsfall okay sein. Die Wände wurden dann per Holzschrauben an die Grundplatte befestigt. Leim wollte ich nicht verwenden, da die Oberfläche bereits mit Öl getränkt war.
Und so sieht das Endergebnis aus:
Mein Fazit:
- Dauer: 1 Nachmittag + nochmals eine Stunde für eine weitere Schleif und Ölsession im Nachgang also ca. 5 Stunden. MIt einer Tischkreissäge hätte ich bestimmt 1-1,5 Stunden sparen können.
- Kosten: 12 EUR für das Holz, 2xknapp 25 EUR für die Regale. Holzleim, Öl und Schrauben waren noch vorrätig.